Unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern der Johannes-Kepler-Schule (JKS) hat der Verein zur „Förderung der Erinnerungskultur Viersen 1933-45 e.V.“ in Anwesenheit der amtierenden Bürgermeisterin von Viersen, Sabine Anemüller am Nachmittag des 27. Mai 2019 insgesamt elf weitere Stolpersteine in Süchteln verlegt. Zusammen mit den bereits am 5. Dezember 2018 verlegten 15 Stolpersteinen wird nun nach heutigem Wissensstand sämtlichen aus Süchteln verschleppten und ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Form von Stolpersteinen gedacht.
Eröffnet wurde die Veranstaltung an der Hindenburgstraße durch Günter
Nach Sabine Anemüller, die in ihrem Grußwort am Beispiel des Kampfes um die Erlaubnis zur Stolpersteinverlegung in Viersen (junge) Menschen dazu aufrief, sich am politischen Geschehen auch auf Kommunalebene zu beteiligen, sprach auch der
In sorgfälltig ausgewählten Worten stellten die Schülerinnen und Schüler der AG „Gedenkstätten und Erinnerungskultur“ unter der Leitung ihrer Lehrerin Sarah Heks anschließend die zwischen den Jahren 1933 und 1945 ermordeten Süchtelner Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens vor. Die Anwesenden Zuhörer vernahmen stillschweigend die Schicksale der Menschen. So liegt nun beispielsweise an der Tönisvorster Straße ein Stolperstein für Leopold Baum, der 1942 unter dem Vorwand, in ein Altersheim gebracht zu werden, auf einem Schlachthof in Düsseldorf landete, der als Sammelstelle von den Nazis eingerichtet wurde. Von hier ging es anschließend weiter in das Konzentrationslager Theresienstadt. Auf der Grefrather Straße „stolpert“ man nun über Karl Harf. Der 1885 geborener Viersener verstarb 1953 offiziell an einem Lungenödem – so versuchten die Nazis, seine brutale Ermordung mit gerademal 53 Jahren zu erklären. An der Hindenburgstraße, dem Ort der heutigen Gedenkfeier, liegen gleich sieben Stolpersteine für die Angehörigen der ermordeten Familien Levy und Marx. Die Ansammlung an Gedenksteinen verdeutlicht fortan jedem Süchtelner, dass der Massenmord der Nationalsozialisten nicht „irgendwo in der Ferne“, sondern direkt vor der eigenen Haustüre stattfand.
Die Schülerinnen und Schüler der JKS legten in einer Minute des Schweigens Rosen für die Opfer der Nationalsozialistischen Herrschaft nieder, auf dass diese Menschen niemals in Vergessenheit geraten.
Text und Fotos: P. Diekmann
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