„Es geht nur darum die Seele zu brechen“

In einer bewegenden und lehrreichen Exkursion besuchte die Johannes-Kepler-Schule (JKS) in Viersen-Süchteln am 3. November in Kooperation mit dem „Hubert-Vootz-Haus“ die Gedenkstätte Fort Breendonk in Belgien. Die freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Fahrt wurden u.a. von Michel, einem deutschsprachigen Guide und ehemaligen Soldaten, durch eine eindrucksvolle Kombination aus Rollen- und Gedankenspiel geführt.

Michel vermittelte den Schülerinnen und Schülern hautnah, was ihnen bei ihrer Ankunft im Jahre 1942 im Fort Breendonk widerfahren wäre. Stundenlanges „Strammstehen“, stummes Starren auf eine Wand und massive Prügel bereits im Eingangsbereich waren nur der Anfang. Die vier Säulen, die die Gefangenen in Breendonk brechen sollten – (Todes-)Angst, Hunger, Hygiene und Arbeit – wurden eingehend erläutert. Michel enthüllte die führenden Persönlichkeiten der deutschen SS und der belgischen Lagerleitung, einschließlich des abgerichteten Schäferhundes Lump, der Insassen biss und zerfleischte. Beeindruckend wurde auch aufgezeigt, dass der vermeintliche deutsche Lagerarzt Arthur Prauss kein Arzt war, sondern Metzger und Analphabet.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten Einblicke in die unmenschlichen Bedingungen der Gefangenschaft, angefangen von der Namensänderung zu Nummern bis hin zu falsch zugeordneten Anziehsachen. Überraschend war die Information, dass die „schicken“ Uniformen der SS und Wehrmacht von Hugo Boss entworfen wurden. Die Führung führte weiter durch die Folterkammer, die winzigen Einzelzellen für Frauen und politische Gefangene sowie das ausgedehnte Gefängnisgelände mit seinen Hinrichtungsstätten. Im Speisesaal der SS, in dem noch das gut erhaltene Hakenkreuz und Zitate an der Wand zu sehen sind, erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch von abstoßenden Wetten, wie beispielsweise für die kreativste Tötungsmethode am nächsten Tag.

Eindrücke der Gedenkstättenfahrt

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