Herr Guerra besucht die AG „Gedenkstätten und Erinnerungskultur“ der JKS
Am Dienstag, den 23.01.2018 besuchte Herr Guerra vom Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes NRW – Abteilung Verfassungsschutz die Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten und Erinnerungskultur“ der Johannes-Kepler Schule in Viersen-Süchteln.
Zunächst einmal wurde Herr Guerra von dem Lehramtsanwärter Herrn Bambeck vorgestellt, dann gab es eine herzliche Begrüßung und ein Dank für die Einladung seitens unseres Gastes.
Zu Beginn des Vortrags wurde betont, dass dieser Vortrag über Rechtsextremismus präventiv an Schulen, in Gefängnissen und bei Mitarbeitern der Kommunen gehalten wird, damit die Menschen nicht unterbewusst vom Rechtsextremismus beeinflusst werden und so in diesen „rechten Strudel“ hineingezogen werden.
Daraufhin wurde ein einführendes Video gezeigt und analysiert. Dabei spielten zwei Nationalsozialisten gegen die BRD eine große Rolle. Daraufhin wurden die interessierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 über die aktuelle Lage des Rechtsextremismus in Deutschland aufgeklärt.
Danach zeigte Herr Guerra uns eine Powerpoint-Präsentation einer Internetseite einer „verdeckten“ rechtsextremen Gruppierung, die durch diese jugendliche Aufmachung vermehrt versucht junge Menschen zu ködern, und analysierte diese Darstellung und Inhalte intensiv mit uns. Diese Schülerseite war auf den ersten Blick nur schwer als rechtsextrem zu erkennen und die Bilder, Farben und Schriftarten waren sehr modern gewählt. Erschreckt fanden wir, dass diese Internetseite als CD an Jugendliche an Schulen verteilt wurde und so unterschwellig das rechte Gedankengut vermittelt wurde.
Des Weiteren wurde über die charakteristischen Erkennungszeichen der Nazis gesprochen (das Hakenkreuz, die Sonne, verschiedene Buchstabenkürzel und Zahlenfolgen etc.) und wie wir diese erkennen können. Außerdem zeigte Herr Guerra uns originale Flaggen und T-Shirts, die teilweise im Ausland noch zu erwerben sind.
Danach haben wir mit Herrn Guerra drei Musikvideos angeguckt, zu denen die wir einen schriftlichen Arbeitsauftrag erhielten, der im Nachhinein besprochen wurde. Diese Musikvideos und Künstler sind mit ihren extremen rechten Texten leider aktuell noch immer auf YouTube zu finden. Hier folgte der Appell, dass wir solche Videos melden sollen und auch auf anderen Social-Media-Seiten immer vorsichtig sein müssen und verdächtige Inhalte sofort melden sollen.
Zur Veranschaulichung wurde noch eine Folie über rechtsextremistische Parteien präsentiert, die Hintergründe dieser Partei und die Beobachtung durch den Verfassungsschutz wurden erläutert. Deutlich wurde in dem Zusammenhang auch, dass die Optik der rechten Szene sich in den letzten Jahren gewandelt hat. Trugen die Nazis in den 90er Jahren noch Glatze, Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln und Bomberjacken so sind sie teilweise heute sehr seriös, gebildet und modern gekleidet.
Zum Schluss gab es eine offene Fragerunde, wo die vorbereiteten Fragen der Schülerinnen und Schüler zum Rechtsextremismus und zur Arbeit des Verfassungsschutzes beantwortet wurden. Beispielsweise wollten wir wissen, welche Aktion Herrn Guerra in den letzten Jahren am meisten bewegt hat, welche er mit dem noch immer aktuellen NSU-Prozess und den Anschlägen dieser Gruppierung ausführlich beantwortete. Auch zu den V-Leuten hat er uns einige spannende Informationen geben können.
Wir bedanken uns ganz herzlich für den informativen und präventiven Besuch und die Zeit, die er sich für uns und unsere Fragen genommen hat.
(Bericht von Timo-Niklas Irmen und David Middel, 10a)