Dass ich helfen kann…
…, ein respektvoller Umgang, viel Neues lernen und eigene, sowie fremde Konflikte besser lösen zu können und viele weitere Erwartungen brachten die auszubildenden Mediatorinnen und Mediatoren zur diesjährigen Streitschlichterausbildung mit, wodurch der Platz an der Tafel nicht mehr ausreichte, um alles bildlich festzuhalten.
Viele „Wünsche“ der Gruppe wurden schnell erfüllt, da die 21 anwesenden Schülerinnen und Schüler vorbildlich miteinander umgingen. Ein respektvoller Umgang und ein kommunikativer Austausch erfolgten von Beginn an.
Die Hausaufgabe, beobachtete Streitfälle zu benennen, wurden von allen aufmerksam angehört, genau reflektiert und analysiert. Im Plenum wurde der Streitausgang besprochen und sehr schnell konnte die Gruppe gemeinsam benennen, welche „Eskalation“ zu einem erfolgreichen und welche zu einem erfolglosen Ausgang führte.
Die üblichen Gruppen der Klassen a, b, c und d lösten sich im Laufe des Vormittags auf und es bildeten sich neue, klassenübergreifende Gemeinschaften. In diesen neuen Teams wurden Kippbilder untersucht und die Bedeutung von unterschiedlichen Sichtweisen reflektiert.
Die gesamte Arbeitsgemeinschaft durfte, neben den Medienscouts, den Sanitätern und den Klassensprecherinnen und Klassensprechern der Johannes-Kepler-Schule dann am zweiten Tag der Ausbildung an einer Theateraufführung des Kinderschutzbundes Viersen im Weberhaus in Süchteln teilnehmen.
Das aufgeführte Schauspielstück „Hast du ein Bild von dir?“ des Niederrhein Theaters handelte vom Umgang Jugendlicher mit Social Media und deren Gefahren.
Viele der Anwesenden gaben in der anschließenden Diskussion an, sich nicht so leichtsinnig bei der Nutzung von Facebook und WhatsApp zu verhalten, wie es die Schauspieler im Theaterstück vorspielten.
Es zeigte sich aber auch, dass gerade das jüngere Publikum Internetmessenger nutzt, welche es aufgrund seines Alters noch nicht nutzen dürfte und oft kaum eine Kontrolle durch die Eltern erfolgt.
Den Mediatorinnen und Mediatoren wurde dadurch verdeutlicht, inwieweit ein offenes Ohr, ein aktives Zuhören und ein genaues Nachfragen bei Sorgen und Problemen innerhalb eines Konfliktes wichtig sind. Bei solch schlimmen Folgen wie in dem aufgeführten Theaterstück wurden den Mediatorinnen und Mediatoren klar, dass in einem solchen Fall keine einfache Schlichtung erfolgten kann, sondern eine Hilfe von außen, durch z. B. das Einschalten der Polizei über die Lehrerinnen und Lehrer bzw. die Eltern, erfolgen muss.
Für die Konflikte in der Schule wurde der Gruppe aber Folgendes klar:
Nicht immer werden Meinungsverschiedenheiten sofort zugegeben – die daraus entstehenden Konsequenzen schrecken viele Kinder ab, genau zu erzählen, was er oder sie zum Konflikt beigetragen hat.
Zum Ende der Ausbildung folgten dann simulierte Streitfälle und in den Rollenspielen zeigte sich dann, wer alle Aspekte einer zuvor theoretisch gelernten Schlichtung in der Praxis umsetzen konnte.
Mit jedem Rollenspiel wurden die Streitschlichterteams sicher und souveräner – konnten Inhalte gezielt anwenden und über die Spinnenwebanalyse zum Kern des Konfliktes vordringen und diesen dann zu einem WIN/WIN Ergebnis führen.
Zum Ende wurde klar: „Ja, wir haben viel Neues gelernt!“
Die neuen Streitschlichter werden ihren Dienst im kommenden Schuljahr aufnehmen und stehen dann in jeder großen Pause zur Streitschlichtung in B102 zur Verfügung. Zusätzlich sind sie Paten für die kommenden 5.-Klässler und unterstützen sie auf dem Pausenhof und bei der Orientierung im Schulgebäude und –leben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die so engagiert dabei sind.