Weil Erinnern wichtig ist – Emotionaler Beitrag zum Holocaust-Gedenktag 2020

Am heutigen Freitag fand am Clara-Schumann-Gymnasium in Dülken der diesjährige Holocaust-Gedenktag der Stadt Viersen statt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto “Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.”, ein Zitat des spanischen Philosophen und Schriftstellers George Santayana.

Das Wort „Holocaust“ beschreibt den Völkermord der Nazis an den europäischen Juden zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Ihm fielen etwa 5,6 bis 6,3 Millionen Menschen zum Opfer – eine nahezu unvorstellbare Anzahl. Familien wurden auf engsten Raum zusammengetrieben und in Viehwaggons zu extra hierfür gebauten Fabriken gefahren, um dort qualvoll ermordet zu werden. Ziel dieser Grausamkeiten war es, so viele Menschen wie möglich in kürzester Zeit zu töten. Es handelt sich zweifelsohne um das wohl schlimmste Verbrechen, welches jemals begangen wurde.

Das Geschäft der Familie Lifges auf der Hochstraße (historische Aufnahme)

Die Taten, vor allem aber auch die Opfer, dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Daher vertraten am diesjährigen Gedenktag neun Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und 10c unter der Leitung von Herrn Diekmann die Johannes-Kepler-Schule mit einem bewegendem Beitrag, in welchem die im Vernichtungslager Treblinka ermordete Süchtelner Familie Lifges vorgestellt wurde.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich mehrere Wochen lang nach Unterrichtsende auf ihren Beitrag zur Gedenkveranstaltung vorbereitet. Grundlage ihrer Ausarbeitung war die erst im November unter Beteiligung der Johannes-Kepler-Schule eröffnete “Virtuelle Gedenkstätte Viersen 1933-45”. Nach einem ersten Überblick über das umfangreiche Online-Angebot der Gedenkstätte war es den Schülerinnen und Schülern eine Herzensangelegenheit, sich in Vorbereitung auf die Gedenkfeier mit lokalen Holocaust-Opfern aus Süchteln zu beschäftigen. Ihre Wahl fiel auf die Familie Lifges, welche auf der Hochstraße ein Textil- und Foto-Geschäft betrieben, ehe sie von den Nazis verschleppt und ermordert wurden. Heute erinnern noch drei Stolpersteine auf der Hochstraße an dieses schreckliche Verbrechen.

Für ihr besonderes Engagement, die produktive Zusammenarbeit und das gezeigte historische Interesse bedankt sich neben der gesamten Fachschaft Geschichte insbesondere auch der Schulleiter der Johannes-Kepler-Schule, Thomas Küpper, durch das Überreichen eines besonderen Zertifikates in der kommenden Woche.

Text und Titelfoto: P. Diekmann / Historische Aufnahme der Virtuellen Gedenkstätte Viersen entnommen.

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