Vergangenen Freitag fand am Bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasium der diesjährige Holocaust-Gedenktag der Stadt Viersen statt. Das Wort „Holocaust“ beschreibt den Völkermord der Nazis an den europäischen Juden zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Ihm fielen etwa 5,6 bis 6,3 Millionen Menschen zum Opfer – eine nahezu unvorstellbare Anzahl. Familien wurden auf engsten Raum zusammengetrieben und in Viehwaggons zu extra hierfür gebauten Fabriken gefahren, um dort qualvoll ermordet zu werden. Ziel dieser Grausamkeiten war es, so viele Menschen wie möglich in kürzester Zeit zu töten. Es handelt sich zweifelsohne um das wohl schlimmste Verbrechen, welches jemals begangen wurde.
Die Taten, vor allem aber auch die Opfer, dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Daher vertraten am diesjährigen Gedenktag acht Schülerinnen der Klassen 10b und 10c unter der Leitung von Herrn Diekmann die Johannes-Kepler-Schule mit einem bewegendem Beitrag, in welchem die (Über-)Lebensgeschichten der gebürtigen Polen Eva Feldenkreiz und Józef Hen vorgestellt wurden.
Das KZ Auschwitz nach seiner Befreiung 1945 (Quelle: Gesamtdeutsches Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben.- Bildbestand B 285 Bild)
Die Schülerinnen hatten sich mehrere Wochen lang nach Unterrichtsende auf ihren Beitrag zur Gedenkveranstaltung vorbereitet. Grundlage ihrer Ausarbeitungen war das Buch „Massel“ von Digne M. Marcovicz, für welches die Autorin zwölf Überlebende des Holocaust interviewte und deren Erzählungen von Deportation und Lagerhaft zusammenstellte. „Massel“ bedeutet in etwa so viel wie „unerwartetes Glück“, und genau dieses Glück, welches Frau Feldenkreiz und Herr Hen in der dunkelsten Stunde Deutscher Geschichte hatten, stellten die Schülerinnen in den Mittelpunkt ihres Vortrages: So entging beispielsweise Józef Hen der Deportation ins KZ nur durch eine Blondierung seiner Haare – deutsche Soldaten waren sich dadurch sicher, dass er nicht jüdischen Glaubens sein könne.
Für ihr besonderes Engagement, die produktive Zusammenarbeit und das gezeigte historische Interesse bedankte sich neben der gesamten Fachschaft Geschichte insbesondere auch der kommissarische Schulleiter der Johannes-Kepler-Schule, Thomas Küpper, durch das Überreichen eines besonderen Zertifikates.