Die Johannes-Kepler-Schule und der Verein “Förderung der Erinnerungskultur e.V. Viersen 1933–45” haben ihre seit 2019 bestehende Kooperation verlängert. Die neue Vereinbarung gilt für zwei weitere Jahre und wurde am 7. Oktober im Rahmen der Schulkonferenz besiegelt.
Unterzeichnet wurde sie von den beiden Vorsitzenden des Vereins, Manfred Budel und Julietta Breuer, sowie von Martin Neuhaus, dem zweiten Konrektor der Johannes-Kepler-Schule, und Patrick Diekmann, Lehrer und Mitbegründer der Virtuellen Gedenkstätte.

In ihrer Ansprache hob Breuer hervor, dass der 7. Oktober „seit zwei Jahren wieder ein besonderes Datum für Jüdinnen und Juden in der gesamten Welt“ sei, und betonte, dass die gemeinsame Arbeit mit der Johannes-Kepler-Schule im Bereich der Erinnerungskultur eine Arbeit gegen das Vergessen und für den Frieden sei: „Denn wir sind alle Menschen, egal wo auf der Welt, egal welcher Religion man angehört.“ Auch Budel zeigte sich überzeugt von der Bedeutung der Fortsetzung: Er verwies darauf, dass sich seit 2019 Vertrauen und gemeinsames Engagement entwickelt hätten, und nannte die Virtuelle Gedenkstätte Viersen als „Leuchtturmprojekt, das ohne das Engagement aller Beteiligten nicht denkbar wäre.“ Die Virtuelle Gedenkstätte ist ein digitales Erinnerungsprojekt, das historische Orte, Schicksale und biografische Informationen der NS-Zeit in Viersen sichtbar macht und Jugendlichen wie Erwachsenen den Zugang zur lokalen Geschichte erleichtert. Erst seit diesem Sommer sind auf der Website auch ausgewählte Texte in schülergerechter Sprache verfügbar – mit erklärenden Begriffen zu schwierigen Fachwörtern, um den Einstieg besonders für junge Nutzerinnen und Nutzer zu erleichtern.
Diekmann, Lehrer der Johannes-Kepler-Schule, betonte, dass durch die Kooperation nicht nur Archivmaterial gesammelt werde, sondern „ein lebendiger Erinnerungsraum entsteht, der Schülerinnen und Schülern wie auch der Öffentlichkeit ermöglicht, Geschichte bewusst zu erleben und Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen.“
Auch der zweite Konrektor Martin Neuhaus unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Diese Verlängerung zeigt, dass Erinnerungskultur kein Randthema ist, sondern fester Bestandteil schulischer Bildung und gesellschaftlicher Verantwortung. Wir sind stolz, ein Teil dieser wichtigen Arbeit zu sein.“
In den kommenden zwei Jahren sollen zusätzliche Workshops, Schülerprojekte und digitale Angebote entstehen, um das Thema Erinnerungskultur noch stärker im Schulalltag zu verankern.