Rundgang durch das historische Süchteln der NS-Zeit

Am Mittwoch, den 23.9.2020 besuchte Manfred Budel, Vorstandsmitglied unseres Kooperationspartners „Verein der Förderung der Erinnerungskultur Viersen 1933-45“ die Klasse 10b um ihnen von den Gräueltaten vor Ort in Süchteln zu berichten.

Die Führung begann mit einem groben historischen Abriss der Geschichte von 1914 bis in die 70er Jahre in Deutschland – von der Weimarer Republik bis hin zu den Nürnberger Prozessen und der Entnazifierung.

Danach ging es zu Fuß zum ersten geschichtsträchtigen Gebäude Süchtelns – dem Stadthaus, in dem damals der Bürgermeister und der Stadtrat saß und schräg gegenüber in dem „braunen“ Haus saß die Ortsgruppe der NSDAP mit ihrem Ortsgruppenleiter (heute Volksbank).

Weiter an der katholischen Kirche vorbei und dem Vortrag über die katholische Kirche und die Beziehung zu Hitler und der NSDAP ging es zur evangelischen Kirche. Dort erfuhren die SchülerInnen, dass der damalige Pfarrer zur „Bekennenden Kirche“ gehört, der Organist jedoch zu den „Deutschen Christen“ – eine durchaus brenzlige Kombination.

Neben der evangelischen Kirche, wo sich noch heute die Gedenktafel und viele Stolpersteine befinden, stand das jüdische Bethaus. Dort erzählte Manfred Budel von der Reichspogromnnacht und dem jüdischen Rabbi.

Danach spazierten wir an den Stolpersteinen am Weberbrunnen vorbei in die geschichtsträchtige Königsburg und auch in den hinteren Saal, wo damals die NSDAP ihre Versammlungen abhielt. Auch fanden dort nach dem 2. Weltkrieg Prozesse statt gegen Verbrecher aus der Reichspogromnacht. Noch bis in die 80er Jahren wurde dort hinter verschlossenen Türen der Geburtstag Hitlers jährlich gefeiert.

Abschließend fand Manfred Budel an den letzten Stolpersteinen am Lindenplatz noch letzten Worte zu dem Verbrechen der Nationalsozialisten damals in Süchteln und in der ganzen Stadt Viersen.

Die SchülerInnen der Klasse 10b haben in der Reflexion geäußert, dass sie viel Neues gelernt haben und gerade die alten Bilder der Stadt beeindruckend fanden. So konnten sie ihre Heimat neu kennenlernen und bekamen ihre Fragen zur damaligen Zeit kompetent beantwortet.

Wir bedanken uns herzlichst für die lehrreiche Führung und freuen uns auf ein nächstes Mal.

Text und Fotos: S. Heks

Impressionen vom Stadtrundgang

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