Erfolgreiche Kooperation mit ZWEITZEUGEN e.V. verlängert

Die Johannes‑Kepler‑Schule (JKS) hat am Mittwoch ihre seit 2019 bestehende Kooperation mit dem Verein ZWEITZEUGEN e.V. offiziell um weitere drei Jahre verlängert. Die gemeinsame Bildungsarbeit wird somit bis mindestens Juli 2028 überwiegend in Form von Workshops für die 9. Klassen fortgesetzt.

Im heutigen Workshop beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler nach einem historischen Überblick über die Zeit des Nationalsozialismus intensiv mit der Lebensgeschichte Siegmund Pluzniks. Pluznik war ein Jude polnischer Herkunft. Als ihm durch die Nazis der Schulbesuch verboten wurde, erhielt er heimlich Unterricht – rückblickend vielleicht der erste Impuls zum Widerstand. 1941 ging er gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher in den Untergrund. Mit gefälschten Papieren und der ständigen Angst im Gepäck begaben sie sich bald auf die Flucht. Doch sie schworen sich: Wir überleben – um Zeugnis abzulegen. Nach Kriegsende dokumentierte er die Geschehnisse sorgfältig, sammelte Belege und gestaltete eigene Ausstellungen. In einem Frankfurter Altenheim lebend kam er mit dem ZWEITZEUGEN e.V. in Kontakt und vertraute den Ehrenamtlern seine Geschichte zur Weitererzählung an.

Mit Hilfe von Podcasts eigenen sich die Schülerinnen und Schüler die Biografien von Holocaust-Überlebenden.

In Podcasts dokumentiert konnten die Schülerinnen und Schüler sich auch in weitere Biografien verfolgter jüdischer Personen einarbeiten. Besonders bewegend fanden die Jugendlichen die auf Video aufgezeichneten Reaktionen der überlebenden Personen, wenn diese heute Briefe von Workshop-Teilnehmenden aus Deutschland erhalten.

Thomas Küpper, Schulleiter der JKS, betont: „Die Erfahrungsberichte der Zeit- und Zweitzeug/innen machen Geschichte greifbar. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen dadurch, Haltung zu zeigen und Verantwortung für eine demokratische Gesellschaft zu übernehmen.“

Auch Julie Wildschutz, heutige Workshop-Leiterin von ZWEITZEUGEN e.V., freut sich über die Fortsetzung der Kooperation: „Wir freuen uns sehr, die gute Zusammenarbeit fortzusetzen und gemeinsam mit der JKS junge Menschen zu befähigen, selbst zu Botschafterinnen von Erinnerung und Toleranz zu werden.“

Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung fand im Rahmen des heutigen Workhops statt. Im Vordergrund v.l.n.r.: Thomas Küpper, Schulleiter der JKS und Julie Wildschutz, Workshop-Leitung vom Zweitzeugen e.V.; im Hintergrund: Einige Teilnehmerinnen des Workshops.