„Streiten kann jeder – aber Frieden schaffen, das ist echte Stärke.“

Streitschlichterausbildung an der Johannes-Kepler-Schule – Ein starkes Team für ein gutes Miteinander

Bereits in diesem Schuljahr startete die Ausbildung unserer neuen Streitschlichterinnen und Streitschlichter – noch bevor sie im kommenden Schuljahr 2025/2026 offiziell ihren Dienst antreten werden. Das große Interesse und die hohe Motivation der 22 Schülerinnen und Schüler aus Jahrgangsstufe 9 führten dazu, dass die Ausbildung früher als geplant begann.

Von Anfang an überzeugten die Jugendlichen durch ihr konzentriertes und engagiertes Arbeiten während der zweitägigen Schulung. Sie beteiligten sich aktiv am Workshop, berichteten von eigenen Erfahrungen mit Konflikten und reflektierten gemeinsam, welche Streitfälle lösungsorientiert beendet werden konnten – und welche nicht. Dabei diskutierten sie verschiedene Lösungsansätze und bewerteten diese konstruktiv.

Ein zentrales Thema war das Verständnis dafür, wie schnell alltägliche Kleinigkeiten zu größeren Auseinandersetzungen führen können – und wo die Grenzen der Streitschlichtung liegen. In wechselnden Teams bearbeiteten die Teilnehmenden unterschiedliche Aufgabenstellungen und entwickelten dabei ein starkes Gemeinschaftsgefühl als zukünftiges Streitschlichterteam.

Auch theoretische Inhalte nahmen sie interessiert auf und konnten diese bereits in praktischen Übungen erfolgreich anwenden. Besonders eindrucksvoll war die Auseinandersetzung mit der Wirkung nonverbaler Kommunikation. Vielen wurde erst hier bewusst, wie sehr Gefühle, Mimik und Körpersprache das Verhalten in Konfliktsituationen beeinflussen – und damit auch die Arbeit einer Mediatorin bzw. eines Mediators erschweren können.

Besonders faszinierte die Schülerinnen und Schüler das Vier-Münder-/ Vier-Ohren-Modell des Psychologen Friedemann Schulz von Thun. Dieses zeigt, dass jede Nachricht auf vier Ebenen gesendet und empfangen werden kann – was häufig zu Missverständnissen und somit zu Streit führt. Anhand schulischer Alltagssituationen analysierten die Teilnehmenden diese Kommunikationsprobleme und entwickelten ein Gespür dafür, wie daraus Konflikte entstehen.

In Rollenspielen konnten die angehenden Streitschlichterinnen und Streitschlichter schließlich ihre Fähigkeiten vertiefen. Sie erprobten, wie man Konflikte auf den Punkt bringt und die Streitparteien Schritt für Schritt zu einer gemeinsamen Lösung – einer sogenannten Win-Win-Situation – führt. Die Teams arbeiteten sehr gut zusammen, ergänzten sich gegenseitig und setzten ihr Wissen gezielt ein.

Auch im kommenden Schuljahr wird das bewährte Angebot der Streitschlichtung wieder zur Verfügung stehen. In den großen Pausen sind unsere ausgebildeten Mediatorinnen und Mediatoren im Raum B107 gegenüber dem Mehrzweckraum ansprechbar. Selbstverständlich dürfen sie auch auf dem Schulhof bei Unstimmigkeiten jederzeit angesprochen werden.

Darüber hinaus übernehmen die Streitschlichterinnen und Streitschlichter erneut Patenschaften für die neuen fünften Klassen – so lernen die jüngeren Schülerinnen und Schüler ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bereits am ersten Schultag kennen.

Ein herzliches Dankeschön an alle engagierten Jugendlichen, die sich mit großem Einsatz und zusätzlich zum Schulalltag für ein gutes Miteinander an unserer Schule stark machen!