Virtuelle Gedenkstätte feierlich eröffnet

Die feierliche Eröffnung der Virtuellen Gedenkstätte Viersen erwies sich am Montag Abend als voller Erfolg. Etliche Menschen drängten in das Foyer des Stadthauses, um sich selbst einen Eindruck von der Ausstellung zu machen, die seit Monaten von der Johannes-Kepler-Schule in Kooperation mit dem Verein zur „Förderung der Erinnerungskultur e.V. Viersen 1933-45“, der Lebenshilfe des Kreises Viersen und der Kreisvolkshochschule vorbereitet wurde. Mit der Eröffnung der „analogen“ Ausstellung ging auch die Freischaltung der Internetplattform vg-viersen.de einher.

Die Beigeordnete Bern, Schirmherrin der VGV

Um 17:30 Uhr eröffnete der ehemalige Viersener Bürgermeister Günter Thönnessen die Veranstaltung. Thönnessen stellte die Einzigartikeit dieser Form des Gedenkens heraus und betonte die große Chance, die eine virtuelle Gedenkstätte im Internet bietet: „Junge Leute blicken nicht mehr in Bücher – sie gehen ins Internet, wenn sie etwas wissen möchten, und genau hier erreicht sie die Virtuelle Gedenkstätte Viersen“. Auch Mirko Danek, Vorsitzender des Erinnerungskultur-Vereins, sowie die Beigeordnete Cigdem Bern lobten die außerordentlich gute Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Institutionen. Bern übernahm zudem die Schirmherrschaft über die lokale Ausstellung.

Ulrich Steinsiepe, Fachbereichtsleiter an der Kreisvolkshochschule, erläuterte zum Abschluss der Veranstaltung die Funtkionen der Internetseite. „Jeder kann in dem Stadtteil starten, indem er oder sie selbst auch wohnt“, so Steinsiepe. „Es erzeugt Betroffenheit, wenn man auf den interaktiven Karten entdeckt, dass auch in der eigenen Nachbarschaft Beteiligte am NS-Regime und Opfer Tür an Tür wohnten.“ Steinsiepe lobte die Arbeit der Johannes-Kepler-Schule und der Lebenshilfe. Insbesondere das bereits fertige Hörspiel, von Schülerinnen und Schülern der JKS sowie von Bewohnern der Lebenshilfe aufgenommen, bringt Menschen das Thema nochmal aus einer anderen Perspektive näher.

Großer Andrang im Foyer des Stadthauses

Die JKS stellt zudem die Verwaltung und technische Anbindung der Datenbank zur Verfügung. Alle Viersener Bürgerinnen und Bürger können so die rund 2.000 Personen umfassende Datenbank bequem von der Homepage der Virtuellen Gedenkstätte aus aufrufen und kinderleicht Recherchen in den umfangreichen Datensätzen starten.

Die Ausstellung verbleibt noch bis zum Wochenende im Foyer des Stadthauses und kann dort kostenlos besucht werden. Neun Wandtafeln bringen emotionale Geschichten aus der Virtuellen Gedenkstätte in die Viersener Innenstadt. Ein 42-Zoll-Touchscreen ermöglicht die interaktive Erkundung auch direkt vor Ort.

Die Virtuelle Gedenkstätte Viersen im Internet

Die Virtuelle Gedenkstätte Viersen in der Presse

Impressionen der Ausstellungseröffnung

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Text und Fotos: P. Diekmann