Johannes Kepler

Wer war Johannes Kepler?!

Leben und Werk

Wer die Süchtelner Realschule durch den Haupteingang an der Westseite betritt, erblickt links das große Relief, das Johannes Kepler zeigt, den Namensgeber unserer Schule. Er ist als Astronom dargestellt, die Weltkugel in der einen, einen Zirkel in der anderen Hand. Im rechten Teil des Reliefs erkennt man die Sonne und die damals bekannten sechs um sie kreisenden Planeten. Die Jahreszahlen 1571 – 1630 nennen die Lebensdaten Keplers und die lateinischen Wörter „Harmonice mundi“ erinnern an sein Hauptwerk, die „Weltharmonie“.

1571 wird Johannes Kepler in der kleinen schwäbischen Stadt Weil der Stadt geboren. Nach dem Besuch der Klosterschule in Maulbronn studierte er in Tübingen Theologie, Mathematik und Astronomie. Kepler wird mit 23 Jahren als Professor für Mathematik nach Graz in Österreich berufen. 1601 wird er kaiserlicher Hofmathematiker in Prag. Später geht er als „Landschafts-matematicus“ und astronomischer Fachberater des Kaisers Matthias nach Linz. Im Jahre 1628 ist Kepler für kurze Zeit Astronom und Astrologe im Dienst des berühmten Feldherrn des 30-jährigen Krieges Wallenstein, dem er ein Horoskop erstellt. Auf einer Reise stirbt er 1630 in Regensburg, wo er auch begraben liegt.

Gemeinsam mit seinem Vorgänger Nikolaus Kopernikus und Galilei, dem „Gefährten bei der Erforschung der Wahrheit“, wie er ihn nennt, ist Johannes Kepler der Begründer der modernen Astronomie als mathematisch

– physikalische Wissenschaft. In fast 80 Werken und mehr als 400 Briefen hat er seine Erkenntnisse niedergelegt.

Auf immer verbunden mit seinem Namen sind die drei sogenannten „Keplerschen Gesetze“ über die elliptischen Bahnen der Planeten um die Sonne. Dazu kommen bahnbrechende Erkenntnisse in der Optik, z.B. zur Lichtbrechung, und in der Mathematik, z.B. zur Integralrechnung und zum Gebrauch der Logarithmen. Dass Johannes Kepler seiner Zeit weit voraus war, zeigen seine Überlegungen über Reisen zum Mond und zum Planeten Jupiter, über die dafür erforderliche Beschleunigung und über die Schwerkraft und die Weltraumkälte.

Dabei muss beachtet werden, dass Keplers Einsatz für die Wissenschaft und für die Erforschung des Weltalls einen dauernden Kampf bedeutete, da seine Erkenntnisse scheinbar den Aussagen der Religion und der Kirche widersprachen. Noch war es gefährlich, das alte Weltbild mit der Erde als Mittelpunkt anzuzweifeln, und Kepler hat unermüdlich den Theologen seiner Zeit klarzumachen versucht, dass die Bibel kein wissenschaftliches Lehrbuch ist. Dabei war der große Astronom und Mathematiker persönlich ein tiefreligiöser Mensch, dem bewusst war, dass der „Zweck all dieser Dinge die Erkenntnis, Bewunderung und Verehrung des allweisen Schöpfers“ ist.

Die Schule fühlt sich auch heute noch ihrem Namengeber verbunden, indem sie Mathematik und die Naturwissenschaften besonders pflegt. Im Jahr 2004 konnten wir durch die Betrachtung und Analyse des Venustransfers einen aktuellen Bezug zu Johannes Kepler herstellen.