Busbegleiter

Busbegleiter an der Johannes-Kepler-Schule

Warum gibt es die Busbegleiter?
Immer wieder gibt es in den Bussen verbale und nonverbale Auseinandersetzungen zwischen Schülern, die oft unabsichtlich entstehen. Wird ein im vollen Bus stehender Schüler von einem einsteigenden Schüler leicht geschubst, weil dieser sich den Weg nach hinten bahnt, wird diese Situation von vielen als absichtlicher Angriff auf die eigene Person wahrgenommen und blitzschnell entsteht eine Konfliktsituation, die von Beschimpfungen in eine handfeste Auseinandersetzung übergehen kann.
„Oft prügeln sich Schüler auch einfach so zum Spaß in den Bussen und dann geht der Spaß schnell in Gewalt über, weil sich dann immer mehr Mitfahrende einmischen“, so eine Schüleraussage.

Wann wurden die Busbegleiter gegründet?
Um diese und andere Situationen im Bus in den Griff zu bekommen, wurde im Schuljahr 2002 die freiwillige Arbeitsgemeinschaft „Busbegleiter“ eingerichtet.
Jährlich werden nun freiwillige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 zu Busbegleiter ausgebildet.

Welche Aufgaben haben die Busbegleiter?
Die Busbegleiter der Johannes-Kepler-Schule nehmen aggressive Situationen im Bus oder an der Bushaltestelle wahr. Dabei ist es wichtig, dass sie sich nicht selber in Gefahr bringen, sondern erst die Situation analysieren und dann deeskalierend eingreifen. Außerdem weisen sie Mitfahrende auf die ordnungsgerechte Nutzung des Busses (z. B. das Freihalten der Ausgänge) hin. Sie sorgen für einen reibungslosen Alltag in den Beförderungsfahrzeugen und machen auf grob fahrlässiges Verhalten aufmerksam.
Die Busbegleiter übernehmen Verantwortung und lernen Konflikte unter Mitschülern gewaltfrei zu lösen.
Die in den Bussen mitfahrenden Busbegleiter

– verbessern so die Kommunikation zwischen Busfahrern und Schülern,
– weisen auf Gefahrensituationen durch Fehlverhalten der Mitschüler an Haltestellen und im Bus hin,
– erkennen Konfliktsituationen im Bus frühzeitig und greifen deeskalierend ein.

Wie werden die Busbegleiter ausgebildet?
Die Ausbildung zum Busbegleiter erfolgt seit 2002 im Rahmen einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 8 und 9 treffen sich dazu nach dem Unterricht und werden in Kompaktphasen ausgebildet. Inhalte der Ausbildung sind z. B.:

– Wahrnehmung von und Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen
– Wahrnehmung von drohenden Konflikten
– Konfliktprävention
– Coolnesstraining (Selbstbeherrschung)
– Selbstbehauptung in schwierigen Situationen
– Körpersprache
– Deeskalationstraining

Diese Kenntnisse werden praktisch durch verschiedene soziale Arbeitsformen wie z. B. Rollenspiele, vermittelt und so geschult, dass diese für die Arbeit im Bus genutzt werden können.
Nach dem Abschluss der Ausbildung nehmen die Schülerinnen und Schüler dann ihre eigentliche Arbeit im Bus auf. Immer wieder treffen sich Busbegleiter und Ausbilder zu Supervisionen und Weiterbildungen.

Wie werden die Busbegleiter betreut?
Einmal in der Woche treffen sich Ausbilder und Busbegleiter um abzuklären, welche Vorkommnisse wie in den Bussen geregelt wurden. Kleinere Verstöße in den Bussen regeln die Busbegleiter mit den beteiligten Schülern untereinander selbst.
Bei gröberen Verstößen werden die verantwortlichen Lehrer hinzugezogen und eine entsprechende Maßnahme ergriffen, damit dieses negative Verhalten nicht nochmals vorkommt.

Der Lohn der Arbeit
Die Schülerinnen und Schüler werden in besonderen Fähigkeiten geschult, die in ihrem weiteren Leben für sie hilfreich sind. Außerdem erhalten die ausgebildeten Busbegleiter ein Zertifikat über ihre erfolgreich absolvierte Ausbildung und ihre ehrenamtliche Tätigkeit.